Was ist ein Rucksack? Dumme Frage: Ein Tages- oder Reisegepäckstück, das man mit zwei Riemen auf beiden Schultern trägt. Soweit, so klar. Aber in der Schweiz trägt man im Rucksack nicht nur Laptop, Tomaten oder Unterwäsche, sondern als populäre Metapher auch Erfahrungen, Erinnerungen oder Bildung mit sich. Bei einer Bergsteigernation ist der Rucksack ohnehin fast schon am Körper angewachsen, könnte man denken… Kommt die theoretische Ausbildung für Lehrkräfte zu kurz, lamentiert dann schon mal ein Politiker in der Zeitung: „Das ist kein Bildungsrucksack mehr, höchstens noch ein Znünitäschli“. (Für deutsche Leser: Das Znüni ist ein gegen neun Uhr morgens eingenommenes leichtes zweites Frühstück.)
Wenn man mit seinem Rucksack dann im Park unterwegs ist, gibt es keine Probleme. Komplizierter wird es, stehen derer mehrere zur Wahl: Pärke oder Parks? Ersteres klingt für deutsche Ohren wie ein dummer Witz, etwa wie „Käses“ für mehrere Käsesorten, oder vielleicht nach einem skandinavischen Vornamen. „Parks“ hielt kürzlich ein Schweizer in meinem Umfeld für einen Anglizismus, der im Begriff sei, den korrekten Plural zu vertreiben. Beide sind aber im jeweiligen Verbreitungsgebiet völlig richtig. Dass der Trend zur deutschen, vielleicht auch englischen Variante geht, zeigt eine Meldung im Tages-Anzeiger (27. Februar 2015): „Menschen lieben Naturparks“.
Wer hingegen mit dem Auto nach dem richtigen Stellplatz sucht, wird sein Auto in Deutschland einfach parken – in der Schweiz hingegen parkieren. Hoffentlich auf einem Parkplatz, nicht in einem der vielen schönen Schweizer Pärke.
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