Gestern Abend im Restaurant tranken wir Federweissen. Was, werden deutsche Leser fragen, jetzt schon? Doch in der Schweiz bedeutet Federweisser etwas anderes als in Deutschland.
In der Deutschschweiz ist der Federweisse ein richtiger Wein, und zwar ein sogenannter „Blanc de Noirs“. Als Weisswein oder Rosé wird er aus roten Traubensorten weissgekeltert. Das geschieht nach der Saignée-Methode, bei dem ein Teil des Rotweinmostes nach ungefähr einem Tag aus dem Gärbehälter abgezogen wird. Damit entspricht er ungefähr dem deutschen Weissherbst. Die übliche Traubensorte für Schweizer Federweissen ist Blauburgunder, auch Pinot noir genannt.
Den deutschen „Federweissen“, also den neuen halbgegorenen Traubenmost kurz nach der Lese, nennt man hier meist Sauser (gesprochen Suuser). Der übliche Sauser ist allerdings eher ein „Federroter“ (ja, das gibt’s auch). Prost!
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