Globi ist 80-jährig (auch das ein schöner Helvetismus). Der lustige blaue Vogel ist ein echter Schweizer, doch auch ich bin mit Globi aufgewachsen – in Deutschland. Zwischen 1973 und 1976 erschienen einige, meist ältere Globi-Geschichten als „Ravensburger Taschenbücher“, übrigens durchgängig in Farbe und ohne Texte. Noch heute empfinde ich die Reime als überflüssig, die Geschichte und die Pointen gehen aus den Bildern hervor.
Dass Globi Schweizer ist und seine Existenz dem Kaufhaus Globus verdankt, habe ich erst erfahren, als ich in die Schweiz zog. Ob für die deutschen Ausgaben explizite Schweiz-Bezüge entfernt wurden oder ich sie einfach überlas, weiss ich nicht. Ich kann mich jedenfalls an den bis heute populären Band „Als Globi Bauer wurde“ erinnern. Damals hatte ich keine Ahnung, dass der Autor Robert Lips so die Schweizer Anbauschlacht während des Zweiten Weltkriegs verarbeitete. Die Landesausstellung besuchte „unser“ Globi jedenfalls nicht, sondern reiste eher nach Paris oder mit Käpten Pum um die Welt.
Leider ist Globis „deutsche Phase“ vorbei, der Otto Maier Verlag Ravensburg legte die Bücher irgendwann nicht mehr neu auf. Dementsprechend erzielen sie antiquarisch gute Preise. Im ausführlichen Rückblick auf globi.ch oder in den Medienberichten zum 80. sind diese Auslandsausgaben nicht erwähnt. Sucht man Globi im Internet, stösst man praktisch nur auf Seiten in der Schweiz.
Foto: Globi.ch
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