Zahlen schreiben ist ein Thema für sich. Im Februar 2015 meldete die Helsana-Gruppe für 2014 Prämieneinnahmen von 5,734 Milliarden Franken. Angelsächsische Leser würden die Zahl sofort (falsch) als knapp 6 Billionen interpretieren, denn im englischen Sprachraum helfen Kommata, grosse Zahlen richtig zu lesen – und die drei Stellen hinter dem Komma laden geradezu dazu ein.
Doch nicht immer liegt in der Schweiz falsch, wer im englischen Sprachraum sozialisiert wurde: Für Rappen oder Cent ist hier die englische Variante gängig: Fr. 4.-, CHF 3.50 oder auch €2.99 ist richtig. Wer Fr. 4,- oder CHF 3,50 schreibt, outet sich als unkundiger Ausländer. Offiziell gilt das für andere Zahlen nicht, hier kommt wie im obigen Beispiel das Komma zum Einsatz. Wen wundert‘s, dass das häufig „falsch“ gemacht wird? Selbst Schweizer Tastaturen und Office-Programme fördern diesen Trend – auf dem Ziffernblock meiner Tastatur ist ein Punkt, wo auf einer deutschen Tastatur das Komma ist.
Richtig variantenreich wird’s dann bei den grossen Zahlen. In Deutschland trennt man die Dreierblöcke ja gelegentlich mit einem Punkt, also 404.783 (so viele Einwohner hatte Zürich laut Wikipedia im Dezember 2014). Als schöner gilt ein Leerzeichen (D) bzw. Leerschlag (CH) – so empfiehlt es auch die Schweizerische Bundeskanzlei: 404 783. Sind schon in der Textverarbeitung viele überfordert, eine solche Zahl vor einer Trennung am Zeilenende zu „schützen“, ist das im Internet praktisch nicht möglich. Deshalb praktiziere ich auf diesem Blog die dritte, exklusiv Schweizerische Variante, nämlich die Trennung mit einem Apostroph: 404‘783. Das wird niemand als 404,783 missverstehen.
Passend dazu hiess es in meiner Kindheit, lange bevor der Begriff „Smiley“ zu uns kam: „Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht.“
byby
“Angelsächsische Leser würden 5,734 Milliarden sofort (falsch) als knapp 6 Billionen interpretieren”: Wobei zumindest US-Angelsachsen bei Billionen ja ‘unsere’ Milliarden im Kopf hätten, dann würde alles wieder stimmen ;o)
Auch wieder wahr… 🙂
Danke für die Ergänzung! Bei dem Apostroph habe ich meiner Tastatur wohl zu sehr vertraut.
Geschütztes Leerzeichen im “Internet”:
Und wenn schon Apostroph, dann das richtige: ’
Das Zeichen im Beispiel «404‘783» ist ein einfaches Schlusszeichen (“)
Da ging was verloren:
Geschütztes Leerzeichen im “Internet”: & nbsp; (ohne Leerzeichen)