Manchmal lassen seriöse Firmen Mails versenden, die wie Spam aussehen – ein unbekannter Absender, ein seltsamer Link. Ein IT-Experte meines Vertrauens äusserte sich zu einem solchen Mail wie folgt: „Ist aus meiner Sicht eher eine ‘lusche’ Sache.“
Mein Variantenwörterbuch kennt den Begriff nicht, aber Französischsprechende verstehen ihn: Das Adjektiv „louche“ bedeutet zweifelhaft, dubios, fragwürdig. In Schweizer Medien taucht das Wort ab und zu auf, etwa im Ktipp mit dem Titel „Lusch statt lukrativ“ über ein illegales Schneeballsystem.
Dass das französische „louche“ auch ein Substantiv ist, lernte ich erst letzten Sommer auf der letzten Frankreich-Reise. Der Ziegenkäse wurde meistens als „moulé à la louche“ angepriesen – dubios gegossen? Nein, denn „la louche“ bedeutet Kelle – fromage moulé à la louche wurde also mit dem Schöpflöffel ab- oder handgeschöpft. Völlig seriös.
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PS: Die Kelle/Schöpflöffel heisst in der Schweiz Schöpfer.