An den Deutschschweizer Schulen soll künftig die sogenannte Basisschrift gelehrt werden, das las man kürzlich in den Medien. Den Trend gibt es auch in Deutschland, nur die Schriften heissen anders: Dort ist ganz nüchtern von Druck- und Schreibschrift die Rede, als Kompromiss gibt es eine „Grundschrift“ aus Druckbuchstaben, die verbunden werden. Fantasievoller sind die Schweizer Ausdrücke: Zwar unterscheidet sich Basisschrift kaum von Grundschrift. Bei der Schnürlischrift oder Schnüerlischrift denkt man direkt an das grosse H mit den zwei Schleifen, oder sieht Charlie Brown mit Tinte klecksen.
Aber was ist die Steinschrift? Bis zu jenen Zeitungsmeldungen war sie mir noch nicht begegnet, auch in vielen Wörterbüchern fehlt sie. Natürlich gehen unsere heutigen Druckschriften auf antike steinerne Monumentalschriften zurück. „Das ist jetzt noch nicht in Stein gemeisselt“ fällt gerne, wenn irgendwo ein Entwurf präsentiert wird. Dass der Text in der Schweiz fast immer in Steinschrift gedruckt ist – darüber denkt wohl kaum jemand nach.
Im Kontext (dafür muss man etwas scrollen)
(c) Illustration: Julia Franke
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