Immer wieder hat die deutsch-schweizer Kommunikation ihre Tücken – nicht nur bei Flugverkehr oder Steuerhinterziehung. Meine Tante war vor etlichen Jahrzehnten als Au Pair in Zürich, weil sie vor einer Fremdsprache zurückschreckte. Als die Dame des Hauses anordnete, sie sollte den Boden wischen, füllte sie einen Eimer mit Wasser und nahm den Putzlappen. „Ich sagte wischen!“ „Aber ich wische ihn doch…“
Wo der Schweizer sich zum Wischen mit einem Besen begnügt, versteht der Deutsche darunter „feucht aufnehmen“. Einen Blocher kennt man übrigens auch nur in der Schweiz, wenn man diesen Bohnerbesen in Zeiten von Dampfreinigern und Saugrobotern überhaupt noch verwendet. Und das, obwohl Johann Georg Blocher, Urgrossvater des bekannten Politikers, aus Württemberg in die Schweiz kam.
Nur Staub wischen dürfte sich überall ähneln – aber wer macht das heutzutage noch?
(c) Foto: Rainer Sturm, www.pixelio.de
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