Deutsche lachen häufig über Schweizerdeutsch, wie man gerne lacht über etwas, was ähnlich, aber nicht genau gleich ist wie das Eigene, Vertraute. Man lacht über andere Artikel wie das Tram, über die vielen Verkleinerungen, über die andere Aussprache.
Umgekehrt ist das naturgemäss seltener. Schliesslich hören Schweizer viel häufiger „deutsches“ Hochdeutsch als umgekehrt, und das von klein auf. Trotzdem gibt es in Deutschland Wörter und Formulierungen, über die sich Schweizer amüsieren.
Der Kulturbeutel gehört dazu. Was hat das Reisenecessaire oder Waschzeug mit Kultur zu tun? Auch der Geldautomat klingt eigentlich seltsam, schliesslich produziert er das Geld nicht. Das Kunstwort „Bancomat“, auch in Österreich üblich, trifft die Sache eigentlich gut.
Witzig tönt es auch, wenn man ein Getränk im Tumbler mixen soll. Im Englischen ist das ein geradwandiges Trinkglas, in der Schweiz hingegen ein Wäschetrockner, ausgesprochen „Tömbler“. Warum soll es scheinbare Anglizismen nur in Deutschland geben? Im Englischen trocknet man die Wäsche übrigens im tumble drier. Sucht man Tumbler auf Google, findet man Bilder eines Gefährts, das aussieht wie Darth Vader auf Rädern. Wer die Batman-Filme von Christopher Nolan gesehen hat, kennt sich damit besser aus. Die Lösung des kleinen Bildrätsels lautet also: Man sieht drei Tumbler.
Manche Schweizer amüsieren sich auch über den Ausdruck Fahrrad – und wenn man darüber nachdenkt, klingt er wirklich komisch. Schliesslich fahren alle Räder, ausser vielleicht Zahnrädern. Schweiz-untrainierte Deutsche amüsieren sich wiederum über Schilder wie: „Velo stossen“. Wie gesagt, bei Licht betrachtet gibt „Fahrrad schieben“ nicht wirklich mehr Sinn. Aber alles ist eine Frage der Perspektive.
Fotos: Astrid Götze-Happe, Siegfried Fries, pixelio.de; http://chrisnolan.wikia.com. Collage mit Picasa.
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